Auf die Schulschließungen in der ersten Phase der Pandemie folgten bei vielen Kindern soziale Isolation und Lernrückstände. Ex-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) räumte schon im Frühjahr 2021 ein, dass 20 bis 25 Prozent der Schüler „vermutlich große Lernrückstände“ aufwiesen und Unterstützung benötigten.
Diese bekommen sie nun auch durch das Programm „Extra-Zeit“. Die Landesregierung NRW fördert auf diese Weise außerschulische Bildungs- und Betreuungsangebote für Schüler aller Leistungsniveaus, aller Schulformen und Jahrgänge. Und bei dreien dieser Angebote ist die GfS Kooperationspartner: im Treffpunkt Liebigstraße in Kooperation mit der Volkeningschule, in der „Insel-Auszeit“ in Kooperation mit der Grundschule Vilsendorf und in der „Gecko-Gruppe“ in Kooperation mit der Grundschule Dreekerheide. „Es geht um schulische, aber auch um ganzheitliche Förderung“, erklärt Christoph Konopka, Bereichsleiter Gemeinwesen und Bereichsleiter OGS & Schulsozialarbeit. „Die Kinder sollen nicht nur die Chance erhalten, ihre Lernlücken zu schließen, sondern auch sozial und ganzheitlich lernen.“ Dabei werden sie in Kleingruppen fachlich betreut.
„Der Bedarf ist auf jeden Fall da“, betont Konopka und spricht von einem „tollen Projekt, das es auch unabhängig von der Pandemie geben sollte“. Die GfS könne mit den Kooperationspartnern den Kindern, die am Rand der Benachteiligung stehen, die Chance auf eine qualifizierte Betreuung schenken.
Zweimal wöchentlich erhalten zehn Kinder in Vilsendorf in insgesamt sechs Stunden eine „Insel-Auszeit“. Sie erledigen nachmittags nicht nur ihre Hausaufgaben, sondern lernen auch in Begleitung von zwei pädagogischen Mitarbeiterinnen, sich zu entspannen. Dafür wurde ein eigener Raum als Rückzugsort geschaffen – eben eine Insel im (Schul-)Alltag. „Die Kinder lernen Methoden, mit denen sie Anspannung und Stress abbauen und Entspannung aufbauen können“, erklärt Konopka.
Im Treffpunkt Liebigstraße heißt das Projekt „Catch Up“ und findet an vier Tagen à drei Stunden statt. Auch für Erhan Kara, Leiter des Treffpunkts, ist das Projekt „dringend notwendig, weil die Kinder unter den Folgen der Pandemie leiden“. Besonders Kinder aus einkommensschwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund bekämen so die Chance auf eine zusätzliche Förderung. Mit Erfolg: „Von der Volkeningschule bekommen wir nur positive Rückmeldungen, dass die Kinder dem Unterricht besser folgen können. Das motiviert uns, weiterzumachen.“
Und weitergehen wird es. „Alle drei Projekte wurden bis Ende des Schuljahres bewilligt“, sagt Christoph Konopka. Und die Hoffnung auf eine Anschlussförderung – unabhängig von der Pandemie – ist groß.