Erinnerung an Uwe Reeske

Nachruf: Der langjährige Geschäftsführer und Vorstand der GfS ist im Oktober 2021 im Alter von nur 68 Jahren verstorben.

Ein Nachruf von Anke Schmidt, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende

Ein „feiner Mann“, „integer“, „beeindruckend“, „zugewandt, „klar“: Das sind Worte, die unweigerlich fallen, wenn man in und außerhalb der GfS über Uwe Reeske spricht. Er hat Spuren hinterlassen und Grundsteine gelegt. Es war eine bestürzende Nachricht: Der langjährige Geschäftsführer und Vorstand der Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld e. V. ist im Oktober im Alter von nur 68 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Für viele innerhalb der GfS war er ein jahrzehntelanger Wegbegleiter und geschätzter Vorgesetzter. Aber auch außerhalb, in der Wohlfahrt und Sozialpolitik war Uwe Reeske fachlich und persönlich überaus anerkannt.

Ich lernte ihn im Paritätischen kennen, über den wir uns 25 Jahre lang oft im Arbeitskreis der Hauptamtlichen, bei Veranstaltungen und in Gremien trafen. Es war sein Anliegen, das soziale Netz in Bielefeld zu erhalten, auszubauen und zu verbessern. Dafür kämpfte er auch in der AG Wohlfahrt. Die Situation von Betroffenen kannte er direkt aus seiner Zeit als Sozialarbeiter – genauso wie er aber auch ein gewiefter Zahlenmensch und zäher Verhandler war. Uwes konsequente Art sowie sein stetiges Eintreten für die berechtigten Interessen der Klientel und Träger trugen immer zum gemeinsamen Vorgehen und steten Vernetzen bei. Sein feinsinniger Humor half dabei, so manche notwendige Sitzung besser zu ertragen.

Er erkannte Bedarfe, konnte planen, entwickeln und mitziehen.

Uwe Reeske nannte sich selbst „einen Freund des Aushandelns“, so kann es zum Beispiel Kerstin Münder in der GfS noch schön erzählen. Seine Leidenschaft und Überzeugungskraft empfanden manche durchaus als streitbare Auseinandersetzung, aber nie persönlich verletzend. Auch Christiane Cascante und Angelika Gemkow, langjährige Sozialpolitikerinnen in Bielefeld und viele Jahre aktiv im Aufsichtsrat der GfS, erinnern sich, wie er schon früh vor den Systemmängeln in Pflege und Betreuung warnte – und immer ein engagierter, konstruktiver und seriöser Gesprächspartner war.

Uwe Reeske hat unsere GfS gemeinsam mit den wachsenden und immer zahlreicher werdenden Teams ­maßgeblich aufgebaut. Er erkannte Bedarfe, konnte planen, entwickeln und mitziehen. Und ließ dabei Raum zur Entfaltung. Viel wirtschaftlich begründeten Veränderungsdruck von außen hat auch er in den Jahren seines Wirkens noch erlebt und gestaltet.

Gern erinnere ich mich an den fulminanten, wunderschönen Abschied zu seiner Verrentung, nach der wir in regelmäßigem Kontakt geblieben sind. Wie traurig, dass ihm nur wenig an unbeschwerter Rentenzeit vergönnt war. Er genoss die Fotoprojekte mit seinen verrenteten Kollegen von Pari und AWO, Erwin Adams und Rolf Potschies (bis vor kurzem auch als Ausstellung im PBD zu sehen) – genauso wie Zeit mit den Enkelinnen, Reisen mit seiner Frau und einen gemeinsamen Kaffee, wenn er mal wieder aus Bünde auf einen Sprung in Bielefeld war. Immer war er auch am Wohlergehen der GfS und ihrer Belegschaft interessiert. Wir vermissen ihn.

Uwe Reeske

Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld e.V.
Am Zwinger 2-4, 33602 Bielefeld

0521 52001-0
Montag bis Freitag, von 8 bis 17 Uhr

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