Niemanden alleine lassen

Betreuungsverein: Wie das Team unterstützt, wenn rechtliche Angelegenheiten zum Problem werden.

Die eigenen Eltern, Kinder, die Liebsten – plötzlich schwer krank. Ein möglicher Ernstfall, den man gerne im Alltag verdrängt, aber beim Eintreten mithilfe des Betreuungsvereins der GfS bestmöglich zu bewältigen lernt. Gemeinsam mit sieben Kollegen kümmert sich Teamleiter Marco Schütte im Herzen der Stadt um die rechtlichen Angelegenheiten der circa 230 Klientinnen und Klienten.

„Die meisten kommen von sich aus auf uns zu und fragen nach Hilfe“, sagt Schütte. So sind es längst nicht immer Schicksalsschläge wie eigene oder Erkrankungen der Liebsten, die die Menschen zu ihnen bringen. Auch bei Vermögenssorgen sowie Fragen zu Vorsorgevollmachten, Aufenthaltsbestimmungen, Behörden- und Wohnungsangelegenheiten wenden sich Menschen an den Betreuungsverein.

Damit der Verein einen Fall annehmen kann, muss aber zunächst ein Betreuungsgericht die Notwendigkeit einer Betreuung feststellen. „Welche Ziele können wir wie erreichen und wie geben wir den Klienten dabei so viel Selbstbestimmung wie möglich? “ Zentrale Fragen, die sich das Team zu Anfang jedes Falls stellt. Die vielfältigen Aufgaben reichen anschließend von der Sortierung liegen gebliebener Rechnungen bis zu Entscheidungen, ob medizinische Eingriffe durchgeführt werden sollen. Die unzähligen kleinen Rechtsgeschäfte, die man täglich durchführt, für andere zu prüfen, aber auch Vorgänge wie die Stellung eines Sozialhilfeantrags oder die Unterbringung eines Familienangehörigen in einem Pflegeheim zu managen, seien schnell überfordernd. Auch für solche Krisenfälle ist der Betreuungsverein eine wichtige Anlaufstelle. „Es ist unser Ziel, den Willen unserer Betreuten zu erkennen, auch wenn diese ihn nicht immer klar benennen können.“

Schütte und sein Team unterstützen Angehörige wie Ernstina Wiebeler-Schulz dabei, sich zum ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer oder zur Betreuerin weiterzubilden. Für Wiebeler-Schulz,die die rechtliche Betreuung für ihren Sohn und ihren Mann übernommen hat, sind die vielfältigen Angebote des Betreuungsvereins seit Jahren „eine riesige Hilfe“. Ein wichtiger Angebotsbaustein sind mehrtägige Seminare, in denen alle relevanten betreuungsrechtlichen Fragen, Informationen zu Krankheitsbildern, aber auch Tipps im Umgang zur Kommunikation mit Behörden und zur Entscheidungsfindung vermittelt werden.

Bei Input-Vorträgen informiert das Team außerdem über die große Bedeutung, im Krisenfall schnell und kompetent handeln zu können. Wiebeler-Schulz freut sich besonders über den Ehrenamtsstammtisch, bei dem ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer in den Austausch kommen. „Die Angehörigen können dort oft auf eine ganz andere Art und Weise füreinander hilfreich sein, als wir Profis das können“, so Schütte. Dadurch ergänzt der Austausch untereinander den Rat des Teams des Betreuungsvereins ideal. Echte Hilfe zur Selbsthilfe, mit Herz von hier.

Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld e.V.
Am Zwinger 2-4, 33602 Bielefeld

0521 52001-0
Montag bis Freitag, von 8 bis 17 Uhr

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