Julia wollte sich nach dem Abi im sozialen Bereich ausprobieren. Selin suchte nach Orientierung nach der Schule und hatte von ihrer Tante, die bei der GfS arbeitet, schon viel Gutes gehört. Bei Marie-Sophie war es die Mutter einer Freundin, die sie auf die Idee gebracht hat. Die drei sind Kolleginnen im Freiwilligendienst bei der GfS. Julia absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der WG Bullerbach II, Selin und Marie-Sophie leisten ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Wechsel in der Kontaktstelle LebensRäume und im Kiosk am Siggi.
„Mein Arbeitstag in der WG Bullerbach II beginnt damit, dass man mit den Klienten einen Kaffee trinkt und über den Tag spricht. Dann begleite ich sie im Alltag, zum Beispiel beim Einkaufen oder bei Arztbesuchen“, erklärt Julia. Die Arbeit in der Kontaktstelle beginne meist ebenfalls mit einem Kaffee. „Wir bereiten alles für den Tag vor, auch ein Mittagessen. Wir verbringen viel Zeit mit den Menschen, spielen zum Beispiel ‚Mensch ärgere Dich nicht‘“, erzählt Marie-Sophie. Im Kiosk am Siggi begleiteten sie und Selin die Teams in unterschiedlichen Schichten und unterstützten beim Verkauf. „Besonders viel Spaß macht mir, dass wir viele eigene Projekte planen dürfen“, sagt Julia und nennt Ausflüge am Wochenende oder eine Kochgruppe als Beispiele. Selin berichtet von selbst organisierten Halloween-Partys, Weihnachtsund Karnevalsfeiern. Julia ergänzt: „Ich finde cool, dass wir viel selbst entscheiden dürfen, daran kann man persönlich wachsen.“
Auch die Unterstützung durch die Kollegen der GfS wissen alle drei zu schätzen. „Die Atmosphäre ist locker“, sagt Julia. „Das Team ist freundlich und wir verstehen uns alle sehr gut“, berichtet Selin. Dass alle drei im sozialen Bereich weitermachen möchten, hat neben dem guten Teamwork einen weiteren wichtigen Grund. „Man spürt die Dankbarkeit und die Wertschätzung der Klienten“, beschreibt Julia. „Die Besucher und Teilnehmer sind sehr dankbar“, pflichtet Selin ihr bei. Und Marie-Sophie erinnert sich besonders an die Begegnung mit einer Frau, die an Parkinson erkrankt ist. „Ich habe ihr dabei geholfen, einen Teller sicher auf den Tisch zu stellen – sie hat mich daraufhin ihre gute Fee genannt.“ In diesem Moment ist Marie-Sophie klargeworden, dass sie im sozialen Bereich bleiben möchte.
Marie-Sophie und Selin planen, Soziale Arbeit zu studieren. Julia hat ihr FSJ so viel Spaß gemacht, dass sie eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin machen und in der WG Bullerbach II weiterarbeiten möchte. „Man bekommt durch den Freiwilligendienst einen Plan für die Zukunft und weiß, ob man Lust auf was Soziales hat."
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind genau das Richtige für alle, die sich im sozialen Bereich ausprobieren, im Team etwas bewegen und in Jobs mit Herz hineinschnuppern möchten. Die GfS bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zu denen auch Kitas, Schulbegleitung und Freizeittreffs gehören.