Ein Super-Jubilar

Reinhard Walter-Krukewitt feiert sein 45-jähriges Jubiläum, obwohl es die GfS „erst“ 40 Jahre gibt. Wie das geht und warum der Ruhestand warten muss.

In der Küche brutzeln die Frühstücks-Spiegeleier in der Pfanne, Blumensträuße warten im Wasserbad auf ihren Einsatz und Dankeschön-Schokoladen stapeln sich auf dem Tisch. Untrügliche Zeichen dafür, dass es in der Kontaktstelle an diesem Tag etwas ganz Besonderes zu feiern gibt – genau genommen jemand ganz Besonderen. Auch Vorstandsvorsitzender Thomas Brandauer lässt es sich nicht nehmen, den Jubilaren bei der Jubiläumsfeier des Fachbereichs Beratung & Betreuung zu gratulieren.

Geehrt werden die Kollegen Frank Pellmann (25 Jahre), Conny Ebert (15 Jahre), Nora Janson (15 Jahre), Norbert Teichert (15 Jahre), Mersiha Fazlijevic (10 Jahre) und Janis Galli (5 Jahre) für ihre Zugehörigkeit bei der GfS.

Doch ein Jubilar ist dabei, der seinesgleichen sucht: Reinhard Walter-Krukewitt ist seit 45 Jahren im Dienst. „Ich wollte nach der Schule mit Menschen arbeiten und bin einfach dabeigeblieben“, sagt er und lacht.

Nachdem er in Bielefeld „Soziale Arbeit“ studiert hatte, startete er mit der Arbeit im ‘Sozialen Brennpunkt‘ in der Notunterkunft ‚Am Sundern‘, wo er mit Familien gearbeitet hat. „Damals dauerten die Ferienfreizeiten oft drei Wochen“, erinnert er sich mit einem Glänzen in den Augen. Dieser Einsatz bewährte sich dann in der erfolgreichen Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern.

Als weitere berufliche Meilensteine nennt er die Arbeit mit Spätaussiedlern, den Mit-Aufbau des Betreuungsvereins, die Stadtteilarbeit im Treffpunkt Stapelbrede und seine aktuelle Wirkungsstätte „LebensRäume“. Doch es bleibt die Frage, wie er es geschafft hat, bei der 40 Jahre jungen GfS, sein 45-Jähriges zu feiern.

Der erste Teil des Rätsels Lösung: Er ist beim Verein für soziale Hilfen e. V. in sein Berufsleben gestartet, der1990 in die GfS integriert wurde. Bei der Jubiläumsrechnung wurde auch die bis 1990 geleistete Arbeit mitgezählt. Das zweite „Geheimnis“ des Rekordjubiläums des 74-Jährigen, der „eigentlich“ mit 65 Jahren in Rente gegangen ist: „Ich arbeite seit dem Renteneintritt als Minijobber und Ehrenamtler in meinem Team weiter.“

Als Grund, warum die Vollzeit-Rente noch warten kann, nennt er allen voran das unterstützende und wertschätzende Betriebsklima im Bereich der LebensRäume. Außerdem die Dankbarkeit der Klienten. „Man bekommt viel zurück.“ Die Arbeit halte ihn jung, beweglich und am Puls der Zeit. Für seine Leidenschaft, das Segeln, bleibe genug Zeit.

„Wir danken dir für deine weitere Mitarbeit, du bist hier einfach unverzichtbar“, sagt Fachbereichsleiter Thorsten Buick und würdigte beim Jubiläumsfrühstück im Kreis der Kollegen besonders den Einsatz bei Planungen von Events wie Betriebsausflügen oder Feiern. Dazu passt der Wunsch des Jubilars für die Zukunft.

„Ich wünsche mir mehr Zeit für kollegialen Austausch und synergetische Effekte in vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Bereiche“, sagt er. Sein Traum: „Ein Betriebsausflug auf einem Segelboot.“ Eine Feierlichkeit hat Vorstandsvorsitzender Thomas Brandauer jedenfalls schon fest im Blick: „Wir sehen uns auf jeden Fall zum 50!“, sagte er beim Handshake mit dem Super-Jubilar.

Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld e.V.
Am Zwinger 2-4, 33602 Bielefeld

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